Energiewende Hohenbrunn: Schöne Worte – Wenig Taten

In seiner Wahlkampfwerbung für die Bürgermeisterwahl im Oktober rühmt Bürgermeister Straßmair seine Leistungen für die Energiewende. Messen wir ihn an seinen Taten:

  • Beitritt zur Energievision des Landkreises: Beantragt von den Grünen im Oktober 2006, deshalb auf der Tagesordnung in Straßmairs erster Gemeinderatssitzung im November 2006 .
  • Aufstellung verbindlicher Zwischenziele für die Energievision: Wer seriös planen will, braucht ordentliche Ausgangsdaten. Die Verbrauchswerte für das Basisjahr 2006 liegen immer noch nicht vor. Stattdessen gab es im Oktober 2010 einmal fiktive Zielwerte.
  • Auszeichnung beim European Energy Award: Die Auszeichnung hat Hohenbrunn für eine Liste bloßer Ankündigungen erhalten. Ein im Oktober 2009 beschlossener Maßnahmenkatalog ist bis heute nicht umgesetzt.
  • Energienutzungsplan gemeinsam mit der TU München: Im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Technischen Universität München 2009/2010 wurde der Entwurf eines Energienutzungsplans für Hohenbrunn erarbeitet. Über diesen Entwurf hinaus gibt es nichts. Keinen Plan, keine Bürgerbeteiligung, keinen Beschluss.
  • Thermographie, Energieberatung, Heizungspumpenaustausch: Die Energieberatung haben wir im Januar 2007 beantragt. Sie wurde im März 2007 im Gemeinderat (auch von Bürgermeister Straßmair) abgelehnt und wurde wenig später als Verwaltungsidee realisiert. Unterschlagen wird, dass der Erfolg der Heizungspumpen-Aktion wesentlich von Freiwilligen der Agenda 21 getragen wurde.
  • Energetische Sanierung der Riemerlinger Schule: Wurde spontan in Angriff genommen, weil das gerade in die Förderrichtlinien des Konjunkturprogramms passte. Das nun sanierte Gebäude hängt nach wie vor am völlig ineffizienten Heizsystem der Mittelschule.
  • Jährlicher Energiebericht der Gemeinde: Seit Jahren angekündigt, nie gesehen.
  • Nahwärmenetze und regenerative Fernwärme: Das einzige wirklich vom Bürgermeister mit auf den Weg gebrachte Wärmenetz entsteht gerade im Gewerbegebiet Hohenbrunn (Muna). Vorläufige Wärmequelle ist die Hackschnitzelanlage des Bauhofs. Ein Zukunftskonzept fehlt.
    Bei der Fernwärme warten viele schon lange auf konkrete Ausbaupläne. Initiative geht ausschließlich von den Anbietern aus. Wo es Gespräche, Verhandlungen oder sogar erste Konzessionsverträge gibt, herrscht Geheimnistuerei.
  • Bürgersolaranlagen und Windkraft: Wirklich rentabel wäre derzeit eine gemeindeeigene Anlage mit teilweisem Eigenverbrauch des Stroms auf der sanierten Riemerlinger Grundschule. Das nimmt die Gemeinde aber nicht in Angriff. Bei der Windkraft geht der Bürgermeister nicht voran, sondern versteckt sich mutlos hinter dem Hinweis auf ein „Einvernehmen mit den Bürgern“

Unser Fazit: Straßmair packt die Energiewende an? – Er packt sie, und hält sie ganz ganz fest. So kommt sie nicht voran!

 

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Schlagwörter: Bürgersolaranlage Energieberatung Energienutzungsplan Energievision Energiewende European Energy Award Fernwärme Heizungspumpen Nahwärme Thermographie Windkraft


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