Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses
Bereits Mitte Dezember waren dem Gemeinderat Vorentwürfe von Planvarianten und entsprechende erste Kostenschätzungen zur Sanierung des Feuerwehrhauses und zur Errichtung einer weiteren Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen für Einsatzfahrzeuge vorgelegt worden. In dieser Sitzung nun sollten Architekten und Fachplaner Details erläutern, um die Grundlage für eine Entscheidung des Gemeinderats zu schaffen.
Nach der vorliegenden Planung wären die derzeitigen Räume des Schützenvereins nach einer Erweiterung des Gebäudes um eine neue Fahrzeughalle nicht mehr separat nutzbar. Die Schützen müssten damit entweder ganz aus dem Bereich der Feuerwehr abgesiedelt werden oder neue Räume in einem dann zu errichtenden Keller unter der Erweiterungshalle bekommen. Grundsätzlich geht es mithin um folgende Planungsumfänge und vorläufigen Kostenansätze:
Bestandsgebäude | Bauliche und energetische Sanierung | 2,81 Mio € |
Erweiterung Variante 1 |
Neubau teilunterkellert ohne Schützenheim | 1,85 Mio € |
Erweiterung Variante 2 |
Neubau voll unterkellert mit acht Schießständen | 2,27 Mio € |
Zur energetischen Sanierung des Altbaus wären eine Sanierung des Daches, eine Außendämmung und der Einbau moderner Fenster erforderlich. Brandschutztechnisch bräuchten die derzeit von den Schützen genutzten Räume einen weiteren Fluchtweg, einige Türen müssten geändert und Mängel an der Dachkonstruktion müssten beseitigt werden.
Zur Statik des Bestandsgebäudes legte der zuständige Fachplaner dar, dass die Auslegung des Daches nicht mehr heutigen Annahmen zur maximalen Schneelast entsprechen. Im Falle einer energetischen Sanierung des Daches müssten die neuen Richtlinien zur Anwendung kommen und die Dachkonstruktion verstärkt werden. Die Planer schlagen zusätzlich für Alt- und Neubau ein farblich angepasstes Blechdach vor, das insgesamt leichter wäre, als ein Ziegeldach. Abgesehen vom Dach gebe es im Bestand nur sehr geringfügigen Bedarf an baustatischen Maßnahmen.
Für die Energieversorgung sieht die Planung eine Hackschnitzelanlage vor. GR Schmidhuber (Grüne) fragte, ob auch die Versorgung mit Fernwärme in Betracht gezogen worden sei. GR Braun (CSU) erkundigte sich nach der Möglichkeit eines Blockheizkraftwerks, das auch den Strombedarf des Feuerwehrhauses decken könnte. Beide Varianten haben die Planer bislang nicht untersucht. Bei einer energetischen Sanierung des Bestandsgebäudes könnte die vorhandene Heizanlage für eine Übergangszeit Alt- und Neubau versorgen. Allerdings sehe die jetzige Planung vor, zunächst den Neubau zu errichten, dort provisorisch einzuziehen und anschließend den Altbau zu sanieren, so dass die kontinuierliche Nutzung der jetzigen Heizung schwierig wäre.
Weiterer Abwägungsbedarf besteht hinsichtlich der benötigten Einrichtungen zur Reinigung, Prüfung und Trocknung der Feuerwehrschläuche. Alternativen sind eine herkömmliche Waschanlage mit einem ins Gebäudeprofil integrierten Schlauchturm oder eine moderne Anlage, in der Reinigung und maschinelle Trocknung der Schläuche in einem Arbeitsgang erfolgen. Einen nachvollziehbaren Vergleich von Investitions- und Betriebskosten der beiden Varianten konnten die Planer im Moment noch nicht liefern.
Die Diskussion ergab eine Reihe von weiteren Detailfragen, die vor einer Entscheidung noch zu klären sind. GR Lössl und Dissing (ÜWG/FW) bezeichneten die Planung abschließend als optisch gelungen und funktionsgerecht. Sie lobten die Leistung der Planer. Dissing betonte, das Gebäude solle im Ortsbild etwas darstellen. Detaillierte Kostenklauberei sei nicht sinnvoll.
GR Fritzmaier (CSU) wandte ein, der erste Ausgangspunkt der Planungen sei eine energetische Sanierung des Bestands gewesen. Wenn die Feuerwehr noch für einige Zeit ohne den Erweiterungsbau auskäme und mit einer kostengünstigen Übergangslösung leben könne, würde die Gemeinde im Moment bedeutende Geldmittel einsparen. Das sei angesichts der Finanzlage und der sonstigen zu erwartenden Belastungen, z.B. für die Sanierung von Mittelschule und Schwimmbad, sinnvoll. GR Schmidhuber (Grüne) pflichtete dem bei. Am Anfang aller weiteren Überlegungen müsse das Gespräch mit der Feuerwehr über ihren tatsächlichen Bedarf und die realistischen Möglichkeiten der Gemeinde stehen. Die Gemeindefinanzen ließen keine Maximallösung zu.
Förderung von Klimaschutzprojekten durch Bundesmittel
Im Rahmen seines Vortrags hatte der Elektroplaner ein aktuelles Förderprogramm des Bundes erwähnt, nach dem noch bis Ende März 2013 Gelder für Energiesparmaßnahmen z.B. durch Umstellung auf LED-Beleuchtung im Gebäudebestand beantragt werden könnten. GR Schmidhuber verwies hierzu auf ein Merkblatt des Umweltministeriums und forderte die Verwaltung auf, mögliche Projekte im gemeindlichen Zuständigkeitsbereich zu erkunden. Bürgermeister Straßmair sagte dies zu.
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