Mit Verärgerung haben viele Hohenbrunnerinnen und Hohenbrunner den Verlauf der Bürgerversammlung am vergangenen Dienstag erlebt. Nach der üblichen Selbstdarstellung von Bürgermeister Dr. Straßmair und einem freundlichen Grußwort des Landrats wurden die Anwesenden aufgefordert, sich an Infopunkte an den Rändern der Halle zu zerstreuen, wo sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde sowie Vertretern von Polizei, Feuerwehr, Behinderten- und Seniorenbeirat mit Schautafeln und Informationsmaterial empfangen wurden. Das dauerte über eine Stunde und als das Plenum schließlich wieder zusammengerufen wurde, hatten viele den Versammlungsort bereits frustriert wieder verlassen.
So entging Bürgermeister Straßmair weitgehend der öffentlichen Konfrontation mit kritischen Fragen, die viele Bürgerinnen und Bürger gerne im Plenum vorgebracht hätten und überließ diesen Part seinen Mitarbeiter*innen an den Infopoints. Ein solcher „Markt der Informationen“ kann einer Bürgerversammlung gerne vorausgehen, aber in der Versammlung selbst sollte der Bürgermeister dem Publikum offen gegenübertreten und sich Fragen und Kritik der Menschen anhören.
Wir meinen: Mit diesem trickreichen Arrangement hat Bürgermeister Straßmair wieder einmal gezeigt, dass ihm an einem offenen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern nicht wirklich gelegen ist. Es wird Zeit für eine Wende an der Spitze des Hohenbrunner Rathauses. Es genügt nicht, Transparenz und Bürgernähe im Munde zu führen, man muss den Büger*innen auch Rede und Antwort stehen und den Menschen die ihnen gebührende Wertschätzung zeigen.
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