Im vergangenen Jahr haben die Bayerischen GRÜNEN ihr 40 jähriges Bestehen gefeiert. Seit über 35 Jahren gibt es die Hohenbrunner GRÜNEN. Wir sind vor 5 Wochen in das Neue Jahr – ein Wahljahr – gestartet. Die Hohenbrunner GrÜNEN bewerben sich mit einem tollen Team um möglichst viele Gemeinderatsmandate und zum ersten Mal sind wir mit Anke Lunemann auch im Rennen um das Bürgermeisteramt. Das sind gute Gründe, um das Neue Jahr in Aufbruchstimmung, optimistisch und frohen Mutes zu begrüßen.
Deshalb haben wir – ebenfalls zum ersten Mal – zu einem Neujahrsempfang eingeladen und viele Bürgerinnen und Bürger aus Hohenbrunn sind gekommen. Zu Gast waren u.a. Ludwig Hartmann und Claudia Köhler aus der GRÜNEN Landtagsfraktion, Vertreter von Vereinen und ehrenamtlichen Organisationen, auch Bürgermeister Straßmair und einige Gemeinderatskolleg*innen beehrten uns. Der Saal im ALTEN WIRT in Hohenbrunn war voll.
Nach der Begrüßung der Gäste durch den Vorsitzenden des Ortsverbandes, Wolfgang Schmidhuber, zog seine Kollegin Martina Kreder-Strugalla eine Bilanz der letzten sechs Jahre Gemeinderatsarbeit: Die GRÜNE Gemeinderatsfarktion habe viel Konstruktives beigetragen und mit auf den Weg gebracht. Eine Fotovoltaikanlage auf der Grundschule in Riemerling, die Klimaschutzmanagerin und die Einrichtung des Umwelt- und Klimaschutzausschusses, Aktionen zur Energieberatungung und Solarpotenzialnutzung, ebenso dass künftig bei allen Bauleitplanungen die Fachleute der Energieagentur Ebersberg-München gehört werden müssen. Das werde zu besseren Bebauungsplänen und nachhaltigen Lösungen führen, zu mehr Klimaschutz beitragen und die Folgen des Klimawandels werden viel stärker berücksichtigt werden. Als weitere Beispiele für erfolgreiche Antragsinitiativen wurden die Einführung der kommunale Verkehrsüberwachung, der Seniorenbeirat und die Wahl eines Behindertenbeirats genannt und nicht zuletzt das Ruftaxi für Bürger*innen, die ohne fremde Hilfe den Bahnsteig des immer noch nicht barrierefreien S-Bahnhofes nicht erreichen können und jetzt nach Ottobrunn gebracht werden.
Leider würden oft nur die großen, die ganz großen Projekte wahrgenommen und oft klinge es so, als seien alle Großprojekte, als sei alles Erreichte allein einer Partei zu verdanken. Kreder-Strugalla zitierte den sehr erfolgreichen, leider früh verstorbenen GRÜNEN Kommunalpolitiker, Sepp Daxenberger, der es einmal so ausgedrückt hat: Die CSU tut so, als hätten wir ihr selbst unsere schöne Bayerische Landschaft zu verdanken, als hätten die CSU-ler eigenhändig unsere schönen Bayerischen Seen ausgehoben und daraus das Alpenpanorama aufgetürmt.
In ihrem Ausblick auf die kommenden Jahre, betonte die GRÜNEN-Sprecherin dann, Hohenbrunn brauche eine Konsolidierungsphase. Es könne sicher nicht weiterhin Großbaustelle auf Großbaustelle folgen. Vielmehr müssten klare Prioritäten gesetzt werden. Es gehe nicht alles und nicht alles gleichzeitig. Statt auf einzelne Zukunftsprojekte und Ideen der GRÜNEN im Detail einzugehen – diese sind im Wahlprogramm nachlesbar – verwies Kreder-Strugalla auf den klaren Kompass und das feste Fundament der GRÜNEN für ihre Politik in Hohenbrunn.
Umwelt- und Naturschutz, Klimaschutz und Artenschutz seien die Gründungsthemen der GRÜNEN, mit diesen Themen im Kopf und im Herzen mache man Politik. Wir GRÜNE werden hier in Hohenbrunn bei allen Planungen und Entscheidungen die Klimafolgen und die Auswirkungen auf unsere natürlichen Ressourcen und den Erhalt der Artenvielfalt immer mit bedenken, so Kreder-Strugalla. Klimaschutz – Umweltschutz – Artenschutz …. das stehe inzwischen in vielen Wahlprogrammen, in vielen Überschriften. Es komme aber darauf an, was nach der Überschrift folgt.
Beispiel MUNA-Wald: Die einen sagten „Erholungswald“ und meinten einen Wald, in dem echt was los ist, Klettergarten, Freibad, Action … Andere wollten den MUNA-Wald zugesperrt lassen, man müsse ihn vor den Menschen, vor den ganz normalen Hohenbrunner*innen und Hohenbrunnern (?) schützen. Die Hohenbrunner GRÜNEN meinen hingegen, das MUNA-Waldgebiet war immer als Erholungswald für Hohenbrunn gedacht und sollte deshalb für alle frei zugänglich sein. Für den schrittweisen Umbau des Waldes und mehr Vielfalt sorge heute schon der zuständige Förster. Vorhandene und künftige Biotopflächen könnten und sollten geschützt werden. Dennoch – Besucher des Waldes sollten sich auf den vorhandenen Wegen bewegen können, Spazierengehen, Radfahren, Joggen. Sie dürfen in der Natur sein und sich der Natur nähern – natürlich möglichst respektvoll und achtsam – und sie werden im MUNA-Wald Erholung finden und die Ruhe genießen. Das ist unser Verständnis von „Erholungswald“, das ist unser Verständnis von Naturschutz, Naturschutz ist für uns auch Menschenschutz, meinte die GRÜNEN-Sprecherin
GRÜNE Politik sei darüber hinaus geprägt von der Überzeugung, dass Gemeinsinn und gegenseitige Verantwortung unerlässlich sind für eine zukunftsfähige und gerechte Gesellschaft, im Großen wie im Kleinen – also auch in Hohenbrunn. Das heißt, dass man sich um Toleranz, Weltoffenheit und Empathie bemühe und echte Teilhabe ermöglichen wolle. Kreder-Strugalla weiter: Wir wollen auf alle schauen, auch wenn es manchmal „nur“ um einige wenige geht – um Menschen mit Behinderung, Geflüchtete oder auch um sozial Gestrandete. Das sind keine „Nischenbewohner“, das sind keine „Nischenthemen“, das sind Menschen, die in unsere Mitte gehören.
Zu einem zukunftsfähigen Hohenbrunn gehören viele weitere Aspekte, etwa gute Rahmenbedingungen und Freiraum für Familien, menschen- und umweltverträgliche Mobilität, bezahlbares, nachhaltiges, am Bedarf der Menschen orientiertes Wohnen. Vor allem aber müsse man – den Blick in die Zukunft, auf die nächsten Jahre, Jahrzehnte, auf die nächsten Generationen gerichtet – groß, größer als bisher denken. Das bedeutet: weiter als 6 Jahre und gelegentlich ganz neu denken und nicht immer ausschließlich auf unseren eigenen Kirchturm schauen.
Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Landtagsfraktion trug einen landespolitischen Ausblick bei. Er meinte, dass 2019 mit Freitagsdemonstrationen und erfolgreichem Volksbegehren Rettet die Bienen Vieles endlich in Bewegung gebracht habe. Das mache Mut. Beim Klimaschutz und bei der Beherrschung der Klimawandelfolgen laufe die Zeit ab. Hartmann zeigte sich dennoch überzeugt, dass die notwendigen Transformationsprozesse in Wirtschaft, Technik und Gesellschaft grundsätzlich möglich sind. Auch und gerade in der Kommunalpolitik könne Vieles gestaltet werden, etwa indem man sich dem Flächenfraß entgegenstellt und Ortsentwicklung, Verkehr und Mobilität neu denkt. Er selbst glaube fest an die Kooperation mit den Bauern bei der Transformation hin zu einer natur- und klimaverträglichen aber auch existenzsichernden Landwirtschaft. Kein Bauer stehe morgens auf und überlege, wie er heute wieder den Boden vergiften und seine Tiere quälen könne – dafür häufig mit der Sorge, wie lange er seinen Hof wohl noch halten kann.
Zum Abschluss sprach Anke Lunemann, die GRÜNE Bürgermeisterkandidatin. Sie schilderte bunt und originell, wie in ihr die Entscheidung zur Kandidatur gereift sei, Ihre Erlebnisse im bisherigen Wahlkampf und den Zuspruch, den sie für Ihre Kandidatur erhalten habe und im Haustürwahlkampf jeden Tag erfährt. Sie bezog auch ihre anwesenden Konkurrent*innen ein und meinte, man solle es doch bitte anerkennen, dass es drei Kandidat*innen gäbe, ein Wahlkampf sei schließlich harte Arbeit! Sie plädierte für mehr Miteinander, damit Hohenbrunn zukunftsfähig, in ihren Worten „enkeltauglich“ werden kann. Denken wir an die Welt und handeln wir in Hohenbrunn – das war ihr Appell für 2020 und darüber hinaus.
Die Reden wurden umrahmt von musikalischen Beiträgen der Rosemarie-Theobald-Musikschule, der Musikschule 3Klang und der Kaisermusikanten. Anschließend saß man noch lange zusammen bei leckeren Snacks und guten Gesprächen.
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