Gemeinderat am 23.11.2023

Bericht aus dem Gemeinderat - Immer aktuell informiertBericht des Bürgermeisters

Zu Beginn der Sitzung berichtete der Bürgermeister über die laufende Ausstellung mit Bildern der Hohenbrunner Künstlerin Birgit Weierer im Stephanihaus, das Vorlesen der Bürgermeister*innen in Kindergärten anlässlich des bundesweiten Vorlesetags und den Fachtag Zukunft Kinderbetreuung, den Hohenbrunn und Höhenkirchen Siegertsbrunn gemeinsam durchgeführt haben.

Mobilitätskonzept  für  das  künftige Wohngebiet  westlich  der  S-Bahn

Herr Tobias Kipp von Team Red präsentierte das Verkehrskonzept für das neue Wohngebiet westlich der Bahn und nördlich der Taufkirchener Straße, wie es im Auftrag der Bauherrin DIBAG erstellt worden ist, die das Bauvorhaben neuerdings als ‚Stieglitzanger‘ benennt. Zugrunde gelegt wird die Planung eines auto-armen Quartiers mit überwiegend kleineren Haushalten, einem hohen Anteil junger oder älterer Menschen, mit Zuzug aus der Landeshaupstadt München von Personen, die bereits mit neuen Mobilitätsangeboten vertraut sind. Dabei sollen zielgruppenorientierte Mobilitätsangebote einen geringeren Pkw-Besitz ermöglichen.

Der aktuelle PKW-Bestand in Hohenbrunn wurde mit ca. 1,5 Fahrzeugen pro Wohneinheit ermittelt. Nach der geltenden Stellplatzsatzung von Hohenbrunn, die nach Wohnungsgrößen staffelt, wären für die rund 260 geplanten Wohneinheiten etwa 410 Stellplätze nötig, das entspräche 1,58 Stellplätzen pro Wohneinheit. Untersuchungen in vergleichbarer Umgebung zeigen, dass Einkommensstatus, Familiengrößen und Miete oder Wohnungseigentum einen deutlichen Einfluss auf die Fahrzeugzahlen haben. Je wohlhabender die Bewohner und je größer die Familien, umso mehr Fahrzeuge sind zu erwarten. Da es sich im geplanten Quartier ausschließlich um Mietwohnraum handelt, ein nennenswerter Anteil an preisgünstigem Wohnraum entstehen soll und in der Mehrzahl eher kleinere Wohnungen geplant sind, und da in der ringförmigen Sammelgarage unter den Gebäuden keine Fehlnutzung von Stellplätzen als Lagerraum möglich ist, erwartet man einen Grundbedarf von etwa 1,4 Stellplätzen pro Wohneinheit. Durch weitere Mobilitätsangebote soll der Besitz eines Zweitwagens unnötig werden. Dazu gehören ein Car-Sharing-Angebot, gute Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und ein Verleihsystem für Lastenräder. Hinzu kommen die gute Anbindung durch S-Bahn und Buslinien in fußläufiger Nähe, die zunehmende Verbreitung des Arbeitens von zu Hause und das Angebot eines Co-Working-Space mit anmietbaren Büro-Arbeitsplätzen für die Bewohner. So würden 1,2 Stellplätze pro Wohnung und insgesamt 320 Tiefgaragenplätze, auch für Besucher, reichen. Im Zentralen Eingangsbereich vor der Wohnanlage kämen noch Car-Sharing und einige weitere Parkplätze, z.B. für Lieferanten, hinzu.

In der Diskussion wurde erkennbar, dass ein zeitgemäßes Mobiltätskonzept im Gemeinderat durchaus noch auf einige Skepsis trifft. Zu sehr ist noch die Vorstellung verankert, dass eine Familie oder auch nur ein Paar grundsätzlich mehrere Autos braucht. So kamen schon erste ablehnende Debattenbeiträge, ehe noch die Maßnahmen zur Erübrigung des Zweitwagens vorgestellt waren. Die vorgestellten Maßnahmen waren im Großen und Ganzen überzeugend. Das Angebot an Fahrrad-Stellplätzen und Parkplätzen für Car-Sharing könnte noch etwas größer sein.

Der öffentliche Teil der Sitzung war mit diesem Tagesordnungspunkt beendet.

Wolfgang Schmidhuber

 

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