Mit einem gemeinsamen Leitbild für Hohenbrunn in die Zukunft
1200 Jahre Hohenbrunn – Zeit, die Gemeindeentwicklung der nächsten 20 oder 30 Jahre zu planen und wichtige Fragen nicht länger zu vertagen! Wie begegnen wir dem Siedlungsdruck der boomenden Großstadt München? Soll Hohenbrunn wachsen – wo, wie viel und wie schnell? Wollen wir unsere Gartenstädte weiter verdichten? Wo bleiben Bäume und Grünflächen? Wie verwirklichen wir unsere Energievision? Was können wir der jungen Generation bieten? Was tun wir für die älteren Menschen, die erreichbare Einkaufsmöglichkeiten, medizinische Versorgung und Pflege brauchen? Wie wollen wir unsere Gewerbestandorte entwickeln? Können wir gut erreichbar sein, ohne dass der Verkehr uns erdrückt?
Antworten darauf und Lösungen finden wir nur in einem intensiven Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Wir GRÜNE sind dazu bereit! Wir sind offen für Ideen und Impulse aus der Bürgerschaft und wollen auf alle Beiträge ernsthaft eingehen. Die Menschen in Hohenbrunn wollen und sollen sich einmischen.
Transparenz, Informationsfreiheit und Beteiligung sind für uns Bürgerrechte
Mündigen Bürgerinnen und Bürgern steht das Recht zu, in sie betreffende Entscheidungen einbezogen zu werden. Das setzt frühzeitige und umfassende Information voraus. In einem demokratischen Gemeinwesen sind die Bürger der Souverän. Deshalb steht ihnen nach unserem Verständnis der Zugang zu den Informationen zu, die in der Verwaltung vorliegen, soweit andere schutzwürdige Interessen dadurch nicht berührt sind. Leider fanden wir im Oktober 2010 keine Mehrheit dafür, die Informationsrechte der Bürger in einer Informationsfreiheitssatzung verbindlich zu verankern. Andere Gemeinden haben damit positive Erfahrungen. Eine solche Satzung bleibt unser Ziel.
Wärme, Strom und Klimaschutz mit erneuerbaren Energien vor Ort
In Hohenbrunn gibt es viele Energiesparer und Klimaschützer. Hohenbrunner Bürger haben z.B. in Gebäudesanierung, moderne Heizsysteme oder Solarthermie- und Photovoltaikanlagen investiert. Sie nutzen klimafreundliche Biomasse zum Heizen und erzeugen in Blockheizkraftwerken energieeffizient Wärme und Strom. Bei der Umweltehrung des Landkreises München gingen die 1. Preise in der Kategorie Energieeinsparung in 2012 und 2013 sowie weitere Auszeichnungen an Hohenbrunner Bürger! In den gemeindlichen Liegenschaften steigt hingegen der Energieverbrauch und für die Energiewende gibt es in Hohenbrunn immer noch keinen Plan.
Wir werden uns weiterhin für eine effiziente Energienutzung einsetzen, sie ist und bleibt unsere größte Energiequelle. Und wir möchten dabei mithelfen, dass Wärmeversorgung und Stromversorgung in der Gemeinde Schritt für Schritt unabhängig werden von Öl, Gas, Kohle und Atomkraft. Hohenbrunn braucht dazu starke Kooperationspartner, wir dürfen aber nicht darauf setzen, dass die Energiewende durch externe Berater frei Haus geliefert wird. Wir wollen gemeinsam eigene Ideen entwickeln, längst vorhandenes Know How in der Gemeinde nutzen und konkrete Schritte in Angriff nehmen.
Wir GRÜNE streben Lösungen an, bei denen erneuerbare Energiequellen vor Ort genutzt werden und Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Gemeinde und in der Region profitieren. Beiträge von BürgerInnen und Gewerbetreibenden zur Energiewende wollen wir unterstützen und fördern.
Eine Beteiligung an der Entwicklung von Wärmenetzen und die Rekommunalisierung des Stromnetzes sollen ernsthaft geprüft werden. Sie können ein wesentlicher Beitrag zur Versorgungssicherheit und zugleich wichtige künftige Einnahmequellen der Gemeinde werden.
Mut zur Entscheidung über lange diskutierte Verkehrsfragen
In der Debatte über eine Umgehungsstraße für das Dorf Hohenbrunn plädieren wir seit Jahren für eine kleine Lösung mit geringem Natur- und Landschaftsverbrauch. Die Trasse im Süden parallel zur Luitpoldstraße, mit Lärmschutz für die Anwohner, halten wir für die einzige akzeptable Variante.
Autobahnlärm wollen wir dort bekämpfen, wo er entsteht: durch eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 km/h. Dazu ist eine gemeinsame Initiative der Anliegergemeinden nötig.
Wir sind für eine kommunale Verkehrsüberwachung, damit Tempo 30 endlich eingehalten wird. Auf vielen Ortsstraßen, wie der Hohenbrunner Straße und dem Notinger Weg, aber auch auf der B471 im Dorf wird nach wie vor zu schnell gefahren.
Wir möchten kurze Wege für sanften Innerortsverkehr zu Fuß oder per Rad. Die Wegweiser für das überörtliche Radwegenetz enden an den Gemeindegrenzen von Hohenbrunn. Diese Lücke muss geschlossen werden.
Wir befürworten einen baldigen barrierefreien Ausbau des Bahnhofs in Hohenbrunn und Initiativen zur Verbesserungen am S-Bahnhof Wächterhof. Unser Ziel ist ein durchgehender 20-Minuten-Takt der S-Bahn über die gesamte Betriebsdauer.
Datenautobahnen und Mobilfunk für eine moderne Infrastruktur
Die letzten Lücken in der Breitbandversorgung von Hohenbrunn sollen nun endlich geschlossen werden. Die Gemeinde kann Bürger und Gewerbetreibende dabei unterstützen, zeitgemäße Anschlüsse zu erhalten und öffentliche Fördermittel dafür zum Einsatz bringen.
Wir möchten die Mobilfunkversorgung des Gemeindegebietes sichern. Dazu sind keine stark strahlenden Antennen in Wohngebieten nötig. Diese wollen wir abbauen.
Natur und Landschaftsschutz sind uns wirklich wichtig
Wald und Rodungsinsel sollen nicht nur in Sonntagsreden einen hohen Stellenwert besitzen, sondern auch donnerstags in der Gemeinderatssitzung. Eingriffe in den Bannwald zur Schaffung von Gewerbeflächen waren und sind nicht notwendig, Hohenbrunn verfügt durch den MUNA-Kauf und das nun frei planbare Gelände nebenan (ehemaliges Katastrophenschutzgebiet) über ausreichend entwicklungsfähige Flächen.
Wir wollen sorgsam mit unserer Natur und Landschaft umgehen. Deshalb wenden wir uns gegen Überlegungen, ökologisch wertvolle und sensible Bereiche am Waldrand oder in der Fläche der Rodungsinsel für eine Umgehungsstraße zu opfern. Wir werden uns auch in Zukunft intensiv und konsequent um den Baumschutz und die Aufwertung von Grünflächen kümmern.
Alte, Junge und Zuagroaste – miteinander und für einander in Hohenbrunn
Damit ältere Menschen ihre Interessen selbst vertreten können, haben wir Grüne im Gemeinderat die Einrichtung eines gewählten Seniorenbeirats auf den Weg gebracht. Die bestehenden Freizeitangebote für Senioren sind wichtig, wir brauchen aber auch funktionierende Versorgungsstrukturen für hilfebedürftige alte Menschen. Bei neuen Bauvorhaben sollen in Hohenbrunn Wohnformen für alle Generationen entstehen.
Für die Kindertagesstätten sind flexiblere Buchungszeiten notwendig, um die Vereinbarkeit von Kindererziehung und Berufstätigkeit für junge Familien zu erleichtern. Wir unterstützen die Einführung von Lebensmitteln regionaler Herkunft in der Kita-Verpflegung und die zunehmende Umstellung auf Bio-Produkte. Im Hortbereich kann die Hausaufgabenbetreuung verbessert werden. Den Betrieb des Waldhortes wollen wir auch nach dem Eigentümerwechsel der Räume unbedingt dauerhaft sichern.
Hohenbrunner Vereine leisten hervorragende Jugendarbeit, die wir auch weiterhin unterstützen und fördern wollen. Wir verstehen, dass Jugendliche ihre Freizeit aber auch außerhalb fester traditioneller Organisationen verbringen möchten. Sie brauchen ihre eigenen Orte und Räumlichkeiten, in denen sie sich ungezwungen treffen und Zeit miteinander verbringen können. Wir wollen dafür gute Voraussetzungen schaffen.
Die Gemeinde ist aufgefordert, sich angemessen an den Bemühungen des Landkreises zur Unterbringung und Betreuung von Asylbewerbern zu beteiligen. Abgelegene Unterkünfte wie im MUNA-Gewerbegebiet erschweren die Betreuung und Integration der Menschen und sind deshalb auf Dauer ungeeignet.
Wir wünschen uns ein weltoffenes Hohenbrunn
Heimat und Tradition sind wichtig – Toleranz und Weltoffenheit auch. In einer Gemeinde am Rande der „Weltstadt mit Herz“ braucht es neben Vereinsleben und Dorfkultur auch Platz für Neues. Wir begrüßen innovative, unkonventionelle Initiativen, die das kulturelle Leben unserer Gemeinschaft bereichern.
Wir freuen uns sehr, dass sich auf unserer Kandidatenliste auch zwei EU-Bürger zur Wahl stellen. Sie engagieren sich in und für Hohenbrunn.
Ausländer sollen in unserer Gemeinschaft willkommen sein. Wir sind offen für sie – egal, ob sie schon länger als Bürgerinnen und Bürger bei uns leben, oder ob sie zu uns kommen, um Asyl zu suchen.
Wie können die wichtigen Projekte Hohenbrunns finanziert werden?
Wir fordern eine sparsame Haushaltsführung und endlich Mut zu klaren Prioritäten. Die Investitionsplanung der Gemeinde gleicht einem kommunalpolitischen „Wünsch Dir was!“: Schulen, Hallenbad, S-Bahnhof, Feuerwehrhaus, Bauhof, Straßenausbau und Umgehungsstraßen. Dabei haben wir weitere wichtige Zukunftsinvestitionen, etwa in die langfristige Sicherung unserer Energieversorgung, noch gar nicht in Angriff genommen.
Wir wollen die kommunale Einnahmen- und Ausgabenpolitik auf den Prüfstand stellen. Wir wollen endlich klare Entscheidungen darüber, welche Zukunftsprojekte wirklich nachhaltig, notwendig und machbar sind. Das Hallenbad in Riemerling soll erhalten bleiben. Sanierung oder Neubau der Mittelschule und der Schwimm- und Turnhalle sind für uns Vorrangprojekte, andere Vorhaben müssen dafür wesentlich reduziert und zeitlich gestreckt werden.
Hohenbrunn, 26.01.2014 – Programm als PDF
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