In seiner Sitzung am 17. Mai 2018 beschloss der Hohenbrunner Gemeinderat, den Abschluss des Bürgerdialogs zu Ortsentwicklung und Ortsumfahrung abzuwarten und dann mit der Nachbargemeinde Höhenkirchen-Siegersbrunn in Kontakt zu treten, um eine gemeinsame Lösung für die Luitpoldstraße auf der Grenze zwischen beiden Gemeinden zu suchen.
In Höhenkirchen-Siegertsbrunn gibt es seit Jahren Bestrebungen, die Eisenbahnbrücke über die Luitpoldstraße zu erweitern, um dort den Schwerlast-Verkehr zu den Gewerbegebieten durchleiten zu können. Am 12. Mai 2015 hat der Gemeinderat von Hohenbrunn seine Zustimmung zu diesen Plänen nur für den Fall in Aussicht gestellt, dass wegen des zu erwartenden Schwerlastverkehrs „optimale Lärmschutzmaßnahmen zum Schutz der Anlieger (z.B. Tieferlegung der Fahrbahn, partielle Einhausung, evtl. Verschwenkung nach Süden) erfolgen und die Luitpoldstraße zugleich für die Aufnahme des Mehrverkehrs ertüchtigt und ausgebaut wird (inkl. Gehwege, Radwege).“
Am 19. April 2018 wurde in öffentlicher Sitzung des Hohenbrunner Gemeinderats eine Machbarkeitsstudie für die Luitpoldstraße vorgestellt, die als eine mögliche Variante ein schallgeschütztes Trogbauwerk für den Durchgangsverkehr und eine ebenerdige Anliegerstraße aufzeigte. Hierzu wäre ein Geländestreifen auf Höhenkirchener Seite neu zu erwerben. Diese Studie ist seither bedauerlicher Weise und ohne nachvollziehbaren Grund nur noch im nichtöffentlichen Teil der Hohenbrunner Rats-Internetseiten zugänglich. Jetzt, nach Abschluss des Hohenbrunner Bürgerdialogs wäre der Zeitpunkt, mit dem Landkreis und Höhenkirchen Siegertsbrunn in Gespräche über diese und mögliche andere Lösungen einzutreten.
Aus der jüngsten Bürgerversammlung in Höhenkirchen wird berichtet, Bürgermeisterin Ursula Mayer wolle den Ausbau der Unterführung weiter vorantreiben. Der Hohenbrunner Bürgermeister Stefan Straßmair reagierte nach einem Bericht des Merkur mit der Drohung gerichtlicher Schritte. Ursula Mayer konterte mit einem Leserbrief unter der Überschrift „Bevor der Schmarrn noch größer wird“. Wir halten es für dringend notwendig, den unsinnigen Steit jetzt nicht weiter zu eskalieren, sondern sofort zu beenden und am Verhandlungstisch eine gemeinsame Lösung zu suchen.
Am Ende einer solchen Kooperation zwischen beiden Gemeinden, der Bahn und dem Landkreis könnten alle gewinnen: Höhenkirchen bekäme seine Zufahrt zu den Gewerbegebieten und eine Entlastung des Ortskerns. Die Anlieger der Luitpoldstraße auf Hohenbrunner Seite bekämen eine Entlastung vom jetzt schon lästigen Lärm und wären auf Dauer gegen den LKW-Lärm geschützt, der ihnen droht, wenn die Bahn die Unterführung eines Tages aus technischen Gründen eneuert und erweitert und alle Lastwagen diesen kürzesten Weg zu den Autobahnen nehmen. Hohenbrunn bekäme, wie der Verkehrsgutachter Prof. Kurzac schon vor Jahren auf Befragen gesagt hat, die Chance, die Ortsdruchfahrt für den besonders störenden LKW-Verkehr zu sperren. Dann könnte in Hohenbrunn auch vollkommen neu über das Thema Umgehungsstraße nachgedacht werden. Denn viereinhalb Kilometer West- und Nordumfahrung, mit Lärmschutz für Schwerlastverkehr, zwei Bahnunterführungen und mehreren Straßenkreuzungen könnten am Ende bei den Kosten für Bau und Grunderwerb durchaus ähnlich teuer werden, wie der nicht ganz eine Kilometer Tieferlegung der Luitpoldstraße.
Wir erwarten ein sofortiges Ende der Streiterei und die Aufnahme konstruktiver, gut nachbarschaftlicher Gespräche auf der Basis der Machbarkeitsstudie.
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