Gemeinderat am 16.03.2923

Beitragsbild Bericht aus dem Gemeinderat - Immer aktuell informiert - Weil wir hier leben - Hintergrund: Luftbild HohenbrunnBericht des Bürgermeisters:

Seit Januar 2023 läuft der Architektenwettbewerb für die Realschule. Die Entscheidung fällt am 26. Mai 2023. Nach den Pfingstferien wird der Wettbewerb öffentlich gemacht.

Die Schulfinanzierung wie sie momentan vom Landkreis geleistet wird ist für viele Kommunen nicht mehr tragfähig. Der Kreistag setzt sich daher damit auseinander, die Finanzierung zu verändern. 70% aller Kosten (nicht nur der förderfähigen Kosten) sollen künftig möglichst übernommen werden. Entschieden ist hier jedoch momentan noch nichts.

Prüfbericht zur Jahresrechnung 2021 und Entlastung

Der Gemeinderat nahm den Prüfbericht der örtlichen Rechnungsprüfung über die Jahresrechnung 2021 zur Kenntnis, genehmigte die über-und außerplanmäßig geleisteten Ausgaben, stellte das Ergebnis der Jahresrechnung fest und erteilte entsprechend die Entlastung. Die Zahlen:

  • Verwaltungshaushalt: Summe der bereinigten Soll-Einnahmen und Soll-Ausgaben: 28.077.653,82 €
  • Darin enthalten ist die Zuführung zum Vermögenshaushalt in Höhe von 2.882.834,57 €
  • Vermögenshaushalt: Summe der bereinigten Soll-Einnahmen und Soll-Ausgaben: 12.667.716,40 €
Städtebaulicher Entwurf Wohngebiet bei der Realschule

Um die künftige Realschule gut in den Ort zu iontegrieren und den großen Bedarf an Wohnraum zu erfüllen, soll zwischen dem Wasserwerk und der Schule ein Wohngebiet entstehen und einen neuen Siedlungsrand ausbilden. Geplant sind eine Mindestgeschossfläche von 24.500 m² mit ca. 250 Wohneinheiten in einem Mix aus Geschoßwohnungsbau und Einfamilien-Reihenhäusern. Dabei wird mit etwas über 500 Personen gerechnet, die dort wohnen. Bei einer solchen Größe des Wohngebiets können Gemeinschaftseinrichtungen wie etwa ein Café oder ein Nachbarschaftsraum funktionieren. Die Firma DIBAG versteht sich als Bestandshalterin, d.h. sie möchte die Häuser und Wohnungen dauerfhaft vermieten und deshalb ein funktionsfähiges Quartier errichten.

Derzeit wird in Abstimmung zwischen Eigentümer, Veraltung und Gemeinderat das städtebauliche Entwurfskonzept für die das Wohngebiet erarbeitet. Das in der Sitzung vorgestellte Konzept beruht auf bis zu viergeschossigen versetzt angeordneten Langgebäuden mit asymmetrischen Satteldächern entlang der Hohenbrunner Straße und der S-Bahn-Strecke. Dadurch bildet sich ein zentraler Freiraum in der Mitte des Quartiers, der den künftigen Bewohnern zur Verfügung stehen soll. Im Süden werden vier Reihenhausgruppen vorgeschlagen, deren Giebel zum Schulgrundstück orientiert sind.

230316_VorentwurfStaedtebaulichesKonzept Plan

Vorentwurf städtebauliches Konzept

Die große innenliegende und dadurch lärmgeschützte Freifläche mündet im Norden in einen Quartiersplatz, der für gemeinsame Feste aber auch für ein festes Angebot genutzt werden kann. Im Süden schließt der Freiraum mittels Grünstreifen zwischen den Hausgruppen an den ost-westlich gerichteten Grünbereich zwischen Schule und Allgemeinem Wohngebiet an. Direkte Wege zwischen Schulbereich und Wohngebiet sind nicht vorgesehen.

Das Quartier soll autofrei entwickelt werden und erhält daher im Westen von der Hohenbrunner Straße her eine Vorfahrt mit Besucherstellplätzen. Eine Tiefgarage soll so angelegt werden, dass die jeweiligen Stellplätze von allen Wohnhäusern aus direkt auf kurzen Wegen erreichbar sind. Der mittlere Grünbereich soll nicht unterbaut werden, um großflächige Versickerung von Regenwasser auch bei Starkregen zu ermöglichen. Oberirdisch soll es nur Zufahren für Möbeltransporte, Rettungswege und Müllabfuhr geben. Im Zentralbereich sind Paketstationen und Sharingstationen für Autos und Fahrräder vorgesehen.

Das bestehende Biotop westlich der Hohenbrunner Straße soll als Ausgleichsfläche erweitert und aufgewertet werden.

Zwar hatte sich der Gemeinderat bereits in einer vorangegangenen Klausurtagung nahezu einstimmig für die Grundzüge dieses städtebaulichen Konzeptes ausgesprochen, aber einige Aspekte wurden dennoch erneut heftig diskutiert. Vor allem stellten einzelne Mitglieder erneut die Viergeschossigkeit einiger Gebäude mit dem Argument in Frage, sie seien zu hoch für das Ortsbild. Wir hielten dagegen, dass durch die S-Bahn-Linie ohnehin eine deutliche Zäsur zwischen Dorf und dem neuen Quartier gegeben sei, dass die Höhe des Rathauses kaum überschritten würde und dass Wohnraum der geplanten Art in der Region dringend gebraucht würde. Der Bürgermeister verhielt sich unentschlossen und vermied letztlich die vorgesehene Abstimmung. So erhielten die Planenden den eher informellen Auftrag, „weiterzuarbeiten“.  Wir finden es schwer erträglich, wie einmal getroffene Entscheidungen immer wieder in zudem schlecht strukturierten Debatten zerredet und notwendige Festlegungen vermieden werden.

Abwägung zur Änderung des Flächennutzunsplanes – Schulen & Wohnen

Wegen der geplanten Ortserweiterung ist eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich. Der Aufstellungsbeschluss zur 14. Änderung des Flächennutzungsplans für das Gebiet westlich der S-Bahnlinie und nördlich der Taufkirchner Straße (B 471) wurde durch den Gemeinderat der Gemeinde Hohenbrunn in seiner Sitzung vom 20.05.2021 gefasst.

Neben der Vorbereitung zur Änderung des Flächennutzungsplanes fand eine intensive Diskussion im Gemeinderat und eine Beteiligung der Bürgerschaft zur Entwicklung der Flächen statt. In einer Informationsveranstaltung Mitte 2021 wurden den Bürgerinnen und Bürgern die Grundzüge der Planung, erste Erkenntnisse zu den erforderlichen Gutachten und erste Gestaltungsansätze vorgestellt.In einer zweiten Veranstaltung, einem Bürgercafé, konnten sie Anregungen und Ideen zu den Themenfeldern Architektur / Städtebau, Verkehr und Freiraum für das gesamte Entwicklungsgebiet einbringen. Aufbauend auf diesen Veranstaltungen sowie Abstimmungen zwischen Gemeinde und der Grundstückseigentümerin wurde das nun vorliegende Flächenlayout als Grundlage für den Flächennutzungsplan erstellt und der weiteren städtebaulichen Entwicklung zu Grunde gelegt. Die in dem Bürgercafé geäußerten Ideen wurden dokumentiert und sollen in den weiteren Planungsprozess einfließen.

Laut Vorentwurf der Änderung des Flächennutzungsplans Hohenbrunn in der Fassung vom 28.04.2022 wird das südöstliche Gebiet, auf dem die Schule errichtet werden soll, als Fläche für Gemeinbedarf ausgewiesen. Nördlich daran angrenzend befindet sich ein allgemeines Wohngebiet. Zwischen Hohenbrunner Straße und S-Bahnlinie bleibt im Norden die Fläche für Versorgungsanlagen mit dem zentralen Wasserwerk erhalten. Westlich der Hohenbrunner Straße liegt im Süden eine Sukzessions-Pflegefläche (SUK). Diese begrenzt die nordwestlich geplanten Schulsportflächen im Süden und Westen. Nördlich der geplanten Schulportfläche befindet sich eine Grünfläche mit Gehölzbestand.

230316_VorentwurfFlaechennutzungsplanStraßennahe Heckenstrukturen und Gehölzbestände sollen weitestgehend erhalten bleiben. Westlich der Hohenbrunner Straße schließen für den Natur- und Artenschutz erhaltenswerte Flächen und Gehölzstrukturen an, die in ihrer Einzigartigkeit und Funktion als besonderer Lebensraum für eine Vielzahl von Arten erhalten werden sollen. Zur Gliederung der Bauflächen werden Grünzäsuren und Baumreihen dargestellt, die unter anderem zwischen der Gemeinbedarfsfläche und dem Allgemeinen Wohngebiet die Durchgrünung verbessern sollen.

Die 2. Auslegung für die Änderung des Flächennutzungsplans ist nun abgeschlossen. Die eingegangenen Einwendungen aus der Bürgerschaft und von  Trägern öffentlicher Belange wurden ausführlich abgewogen.  Abschließend wurde der Entwurf vom Gemeinderat gebilligt.

Anke Lunemann / Wolfgang Schmidhuber

Hier geht es zu den Sitzungsunterlagen im Rats- und Bürgerinformationssystem der Gemeinde.

 

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