Gisela Pfaller hat mit Unterstützung einiger Gemeinderatskollegen die Überprüfung und Revision eines Beschlusses im Bauausschuss erreicht!
Die Sport-Sperk OHG hatte bereits 1985 Ambitionen, auf dem Tennisparkgelände in Riemerling-West zu bauen. Damals, vor über 20 Jahren, war die Errichtung eines Tennishotels geplant und vom Gemeinderat auch befürwortet worden. Das Vorhaben wurde nie realisiert, das damalige Baurecht ist erloschen und – auch wenn es immer wieder zitiert wird – für eine heutige Entscheidung völlig irrelevant.
Mit einer Bauvoranfrage im März 2006 wurde der Bau eines Mehrfamilienhauses beantragt. Der Bau sollte direkt angrenzend an das Gewerbegebiet durch Überbauung eines Teils des bestehenden Parkplatzes sowie des sog. Center Courts errichtet werden. Nach Vorlage eines Emissionsgutachtens musste mit einem negativen Bescheid des Landratsamtes gerechnet werden. Daraufhin „versetzte“ der Bauwerber das Bauprojekt auf die beiden Tennisplätze westlich der Tennishalle 1. Der Bauausschuss monierte daraufhin u. a. die ungelöste Zufahrt zur Tiefgarage und die Sicherung des Waldzuganges über das Tennisparkgelände. Das Konzept wurde erneut überarbeitet, Parkplätze und Zufahrt bzw. Durchgang waren nun so geplant, dass auch der Center Court z. T. überbaut werden müsste. Der Bauausschuss stimmte dieser Version und einem Mehrfamilienhaus für 13 Wohneinheiten im Juni 2007 schließlich zu – mit teilweise haarsträubender Argumentation: Die Tennisanlage könne für Hohenbrunner Bürgerinnen und Bürger (und natürlich für die Jugend, die muss immer herhalten!) nur erhalten werden, wenn man dem Bauwerber erlaube, mittels Baurecht Eigenkapital zu schaffen. Nur so könne er die inzwischen in die Jahre gekommene Anlage sanieren.
Dabei ist aus unserer Sicht die Weiterführung der Anlage – auch mit einer Wohnbebauung – zumindest auf längere Sicht äußerst ungewiss: Der geschäftsführende Gesellschafter steht vermutlich eher vor dem Ruhestand als vor einer neuen geschäftlichen Herausforderung. Nach seinen Aussagen gibt es zur Zeit keinen Nachfolger. Das Tennisgeschäft laufe seit Jahren schlecht. Instandhaltungen wurden in den erfolgreichen Jahren nicht entsprechend durchgeführt. Jetzt fehlt das Geld dazu. Außerdem könnte der im Tennispark angesiedelte Verein mit einer Reduktion der Tennisplätze nur schwer leben. Nicht zuletzt wären mit einer Wohnbebauung direkt neben Tennisbetrieb und Gaststätte Schinderhannes (mit Biergarten) die Nachbarschaftsprobleme vorprogrammiert.
Die Interessenslage des Bauwerbers, der aus seinem nicht mehr florierenden Tennisbetrieb möglichst viel Kapital schlagen möchte, ist klar und durchaus legitim. Allerdings ist dies ein Einzelinteresse, dem der Gemeinderat das Gemeinwohl gegenüberstellen muss. Er schuldet den Hohenbrunner und insbesondere den Riemerlinger Bürgern die Einhaltung des Flächennutzungsplanes und den Erhalt des Geländes als „Grünfläche“. Wenn hier eine Bebauung zugelassen würde, würden Begehrlichkeiten geweckt und weitere Bauprojekte würden folgen, mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf den Bannwaldgürtel.
Aus diesen Erwägungen heraus und weil eine so weitreichende Entscheidung keinesfalls vom Ausschuss getroffen werden kann, warb Gisela Pfaller für eine Überprüfung im Gemeinderat und wurde von der dazu notwendigen Anzahl von Kollegen unterstützt. Im Gemeinderat wurde nun die Ausschussentscheidung mit den Stimmen der SPD- sowie einiger CSU-Kollegen und des Bürgermeisters aufgehoben. Eine Wohnbebauung kommt nun dort – hoffentlich auf Dauer – nicht in Frage.
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