Dem Hohenbrunner Bauausschuss lag zu seiner Sitzung am 15. Juli 2010 ein interessantes Projekt zur Begutachtung vor: Eine Gruppe von Landwirten aus Nachbargemeinden hat die Idee entwickelt, Teile des Gewerbegebiets Hohenbrunn („Muna“) durch eine Biogas-Anlage mit Wärme und elektrischer Energie zu versorgen. Die Kombination mit einer Hackschnitzelanlage für den Spitzen-Wärmebedarf wird in einer ersten Projektskizze als besonders günstig vorgestellt.
Anlagen, die in Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig elektrische Energie und Heizwärme erzeugen und so regenerative Brennstoffe optimal ausnutzen, sind aus unserer Sicht zukunftsweisend und so plädierten wir als Grüne dafür, diesen Weg weiter zu verfolgen und die Planer weitere Projektdetails vorlegen zu lassen. Ein Aspekt des derzeitigen Entwurfs ist für uns allerdings unannehmbar: Er sieht vor, dass die Anlage in einem Bereich erstellt werden soll, der beim Kauf des Bundeswehr-Geländes durch die Gemeinde auf Dauer als Bannwald definiert wurde. Aber wir sind zuversichtlich, dass bei gutem Willen gemeinsam mit den Projektbetreibern eine Lösung gefunden werden kann, die für sie wirtschaftlich interessant ist, ohne dass in den Bannwald eingegriffen werden muß.
Umso befremdlicher fanden wir es, dass sich Teile der CSU bereits in dieser frühen Phase ohne Not bereit fanden, eine Wiesenfläche im Bannwald für das Projekt zu opfern. Benno Maier, der sich erst kürzlich mit Unterstützung seiner CSU damit profiliert hatte, Hohenbrunn nicht als Vorranggebiet für den Grundwasserschutz auszuweisen, gab den glühenden Befürworter erneuerbarer Energien, deren Vormarsch nicht durch kleinliche Rücksichten auf irgendwelchen Bannwald aufgehalten werden dürfe. CSU-Vorsitzende Ingrid Kaps wandte sich dagegen, die Debatte durch das Bannwald-Thema zu „emotionalisieren“.
Für uns ist der Schutz einer Wiesenfläche im Bannwald-Bereich keine Gefühlsduselei, sondern als Teil einer Gesamthaltung, die auf den Fortbestand unserer natürlichen Lebensgrundlagen ausgerichtet ist, ebenso wichtig, wie die Nutzung erneuerbarer Energien. Beides darf nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern beide Ziele müssen miteinander in Einklang gebracht werden, auch wenn das die Gewinnerwartungen der künftigen Betreiber vielleicht etwas einschränkt.
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