„Nachhaltige Mobilität – das wünschen wir uns für Hohenbrunn und daran arbeiten wir“, sagte die Vorsitzende der Hohnbrunner GRÜNEN, Martina Kreder-Strugalla, zum Auftakt einer Veranstaltung mit Dr. Markus Büchler, Sprecher für Mobilität der GRÜNEN Fraktion im Bayerischen Landtag, und Dr. Susanne Koblitz, Expertin für E-Mobilität und Gemeinderatskandidatin in Hohenbrunn. Sie räumte aber auch ein, „dass wir davon noch ein gutes Stück entfernt sind“. Alle Landkreisgemeinden und die Landeshauptstadt München leiden unter zu viel und immer noch wachsendem Verkehr. Wie kommen wir vom massenhaften, motorisierten Individualverkehr und Dauerstaus zu weniger Autofahrten und zugleich flexibler, emissionsfreier Mobilität? Dass dies weit mehr als ein Hohenbrunner, ein landkreisweites Thema mit hoher Brisanz ist, machte allein die Anwesenheit von vier GRÜNEN Bürgermeisterkandidat*innen aus den Nachbargemeinden Ottobrunn, Aying, Neubiberg und Höhenkirchen-Siegertsbrunn im voll besetzten Saal im Alten Wirt sehr deutlich.
Markus Büchler zeigte auf, wie es gehen kann: den bisherigen MVV-Raum wesentlich ausdehnen und den Verkehrsverbund zu einem Mobilitätsverbund erweitern mit Regionalzügen, S- und U-Bahn, Tram und Bus, Carsharing und Bikesharing, Taxi und Ridepooling. Der ÖPNV-Nutzer kommt dann mit nur einem Ticket an sein Ziel und nutzt mehrere gut abgestimmte Mobilitätsangebote. Dies setzt voraus, dass Angebot und Kapazität öffentlicher Verkehrsmittel ausgebaut, Tarife und Fahrzeiten kundenfreundlicher werden. Für Hohenbrunn und die Nachbargemeinden heißt dies vorrangig 2-gleisiger Ausbau der S-Bahnverbindung Richtung Kreuzstraße (S7) mit Taktverbesserung und mehr Pünktlichkeit sowie eine Verbindung zur S3. Hinzu kommen müssen der weitere Ausbau des Busverkehrs, einschließlich Expressbuslinien, bessere Querverbindungen durch eine Stadtumlandbahn bzw. einen Busring rund um München, punktuell können auch durch Seilbahnen schnell Transportkapazitäten aufgebaut werden. In Landkreisgemeinden mit mehreren, auseinander liegenden Ortsteilen können Flexibusse, die nach Bedarf angefordert werden, oder autonom fahrende Shuttlebusse ein gutes Mobilitätsangebot sein. Ebenso wichtig ist eine bessere Infrastruktur für Radfahrer, mehr Sicherheit für Radler im Verkehrsraum und komfortable Abstellmöglichkeiten. Vorankommen muss der Ausbau von Radschnellwegen, die bisher im Landkreis noch ohne Tangentialverbindungen geplant sind und „viel zu lange Planungs- und Realisierungszeiten in Anspruch nehmen“, klagt Mobilitätsexperte Markus Büchler.
Unumgänglich sei aber auch die Mobilitätswende im Kopf, so die Hohenbrunner Bürgermeisterkandidatin Anke Lunemann, die Bereitschaft, weniger Auto zu fahren und vom fossilen Verbrennungsmotor z.B. auf E-Mobilität umzusteigen. Die Bereitschaft dafür ist vorhanden, die Infrastruktur dafür noch unzureichend. Die Zulassungszahlen von E-Autos bleiben deutlich hinter den gesteckten Zielen zurück, ebenso die Anzahl der Ladestationen. In Hohenbrunn gibt es derzeit noch keine einzige. „Ich lade dort, wo ich bin“, gibt Expertin Susanne Komplitz zu bedenken, „d.h. zu Hause oder an Orten, die ich regelmäßig für mindestens 1 bis 2 Stunden aufsuche, zum Einkaufen, zum Sport, für Freizeitaktivitäten, dort müssen zukünftig genügend öffentliche Ladepunkte zugänglich sein“. Dazu können Kommunen aktiv werden: private Ladepunkte finanziell fördern,selbst Ladepunkte errichten, Ladestationen fördern und fordern bei Bauprojekten in der Gemeinde.
Wolfgang Schmidhuber kam schließlich auf einige ortspezifische Verkehrsprobleme zurück und machte deutlich, dass eine zukunftsfähige Verkehrspolititk moderne, menschen- und umweltverträgliche Konzepte verlangt. Er stellte die Position der Hohenbrunner GRÜNEN klar: Ortsumfahrungstrassen durch die Rodungsinsel sind keine Lösung für den Verkehrsdruck in der Ortsmitte. Sie verlegen Verkehrsprobleme lediglich und zerstören intakte Natur. „Wir plädieren für einen Trogausbau der Luitpoldstraße“, so Schmidhuber, „der dem zukünftigen Verkehrsaufkommen gerecht wird und wirksamen Immissionsschutz für die Luitpoldsiedlung bringt“. Eine konkrete Lösung für die Verkehrsprobleme in Riemerling-West ist hingegen noch nicht in Sicht. Sie wurden in der letzten Bürgerversammlung thematisiert. Hier soll zunächst eine Verkehrszählung klären, wie hoch der Anteil des Durchgangsverkehrs tatsächlich ist, bevor über weitere Maßnahmen nachgedacht und entschieden wird.
Am 15. März ist Wahl. Wählen Sie weniger Verkehr und mehr Mobilität. Wählen Sie GRÜN.
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