In der Februar-Sitzung des Hohenbrunner Gemeinderats stand die Bebauung des großen Grundstücks zwischen Putzbrunner Straße und Grasbrunner Weg südlich des Sportplatzes auf der Tagesordnung. Allerdings gab es einen Antrag der SPD-Fraktion, das Thema zu vertagen und dem hat eine Mehrheit des Gemeinderats zugestimmt. Auch wir, aus gutem Grund.
Ein Investor plant, im Norden des Areals einen Supermarkt zu errichten und im Süden Wohnungen, Reihen- und Doppelhäuser. Um eine solche Bebauung zu realisieren, ist zunächst eine Änderung des Flächennutzungsplans notwendig – landwirtschaftliche Fläche muss in Baugrund umgewandelt werden – und ein Bebauungsplan muss aufgestellt werden. Diese Bauleitplanung bringt eine enorme Wertsteigerung für das Grundstück mit sich. Wir wollen einen Teil dieser Wertsteigerung für soziale Zwecke nutzbar machen.
Seit langem gibt es im Gemeinderat den Konsens, dass wir bei künftigen Neubauprojekten stets auch einen Mehrwert für die Gemeinschaft schaffen und insbesondere für günstigen oder bezahlbaren Wohnraum und soziale Wohnprojekte sorgen müssen. Deshalb hatten wir erwartet, dass Bürgermeister Straßmair rechtzeitig absichert, dass ein gewisser Teil der Fläche für ein soziales Wohnbauprojekt zur Verfügung steht, und zwar bevor man sich mit Investoren über deren Bebauungsvorstellungen unterhält. Dies ist nicht erfolgt. Ob dieses Versäumnis noch zu heilen ist, muss jetzt geprüft werden. Deshalb war die Vertagung dringend erforderlich.
BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN hält eine Überplanung des fraglichen Areals für sinnvoll und hofft, dass im Zuge der Bebauung bezahlbarer Wohnraum entsteht, dass hoffentlich auch besonderen Wohnbedürfnissen (Barrierefreiheit oder Wohngemeinschaften) entsprochen wird. Viele wünschen sich zudem seit langem eine Verbesserung der Nahversorgung durch einen Supermarkt in Hohenbrunn. Bauleitplanung ist eine Aufgabe, deren Ergebnisse Langzeitwirkung haben. Die Entscheidung kann man nicht übers Knie brechen und es müssen viele Interessen berücksichtigt werden. Hier geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit.
Verwandte Artikel
• Gemeinderat
Akteneinsichtsrecht wieder zurechtgestutzt
Transparenz und offener Umgang mit wichtigen Informationen für Gemeinderatsmitglieder zur Wahrnehmung ihres Amtes und zur Überwachung der Gemeindeverwaltung sind noch lange keine Selbstverständlichkeit. Ein weitreichendes Akteneinsichtsrecht, das etwa in Bad Reichenhall oder Wolfratshausen längst gängige Praxis ist, bleibt in Hohenbrunn verwehrt.
Weiterlesen »
• Gemeinderats-Anträge, Kinderbetreuung/Schulen, Pressemitteilungen, Soziales
Homeschooling und Kinderbetreuung zu Hause im Zeichen von Corona
Die Pandemie hat für Familien alles verändert. Homeoffice, Homeschooling, Betreuung kleiner Kinder zu Hause, oft auf Kosten der Frauen, nicht selten zusätzlich belastet durch wirtschaftliche Sorgen. Familien am Limit, Kinder ohne Kontakt zu Freunden und Lehrern. – Wie geht es nach den Sommerferien weiter? Wir haben die Gemeinde gebeten, dringend einiges zu prüfen und zu veranlassen.
Weiterlesen »
• Gemeinderat, Natur/Umwelt, Ortsentwicklung, Pressemitteilungen
Alten Ahornbaum erhalten!
Wir setzen uns mit Nachdruck für den Erhalt eines mächtigen alten Baumes ein, der dem Neubau eines Doppelhauses in Riemerling West weichen soll. Der Baum prägt weithin das Ortsbild und hat einen hohen ökologischen Wert. Gerade die großen alten Bäume tragen sehr zum Gebietscharakter, zum Mikroklima und insgesamt zur Lebensqualität des Ortsteils bei und sollten unbedingt erhalten bleiben.
Weiterlesen »