Personen im Rollstuhl, mit Rollator, mit schwerem Gepäck, mit Fahrrädern, ältere Menschen, eine Mutter mit Kind im Kinderwagen, hatten sich an diesem Mittwochmorgen am Bahnhof Hohenbrunn eingefunden, um für echte Barrierefreiheit beim Bahnhofsausbau einzutreten. Mit dabei waren der Landtagsabgeordnete Dr. Markus Büchler (GRÜNE), Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair (CSU), der Vorsitzende des Hohenbrunner Behindertenbeirats Wolfgang Mathis, der Vorsitzende des Seniorenbeirats Gunter von der Fuhr und die 2. Bürgermeisterin von Hohenbrunn, Anke Lunemann (GRÜNE).
Die Deutsche Bahn bevorzugt für den Umbau des Bahnhofs eine preisgünstigere Variante mit Mittelbahnsteig und Aufzug. Ein solcher Lift kann aber gestört, in Wartung oder durch den leider häufigen Vandalismus beschädigt sein. Dann wären Personen, die ihn benötigen, bei der Ankunft mit dem Zug am Bahnsteig gefangen oder könnten, wenn sie in Hohenbrunn einsteigen wollen, den Zug nicht erreichen. Das ist unzumutbar und deshalb fordern wir eine Lösung mit Außenbahnsteigen und Rampen, wie sie die Bahn in weiteren Planvarianten vorgestellt hat.
Dr. Markus Büchler: „Als S-Bahn-Fahrgast weiß ich, wie oft einer der Lifte am Bahnhof meines Wohnorts Oberschleißheim defekt ist. Stets sind sie extrem verschmutzt. Um einen Bahnhof wirklich barrierefrei und attraktiv für alle zu machen, braucht es mindestens eine Rampe, am besten mit Außenbahnsteigen. Ein Lift ist eine gute ergänzende Option zu einem Zugang über Rampen. Wenn wir die Fahrgastzahlen bei Bus und Bahn für Klimaschutz und Verkehrswende erhöhen wollen, müssen Bahnhöfe attraktiver und für alle erreichbar sein. Auch hier in Hohenbrunn!“
Bürgermeister Dr. Straßmair berichtete von den Gesprächen mit der Deutschen Bahn und seinen Bemühungen, eine Lösung mit echter Barrierefreiheit nach den Wünschen der Gemeinde zu erreichen.
Orts- und Fraktionsvorsitzender Wolfgang Schmidhuber: „Die Bahn hat einen Beförderungsauftrag für alle Menschen. Es wäre ein Unding, heute einen Bahnhof so umzubauen dass er von Personen mit Mobilitätseinschränkungen nicht zuverlässig benutzbar ist.“
Einigkeit bestand auch darin, dass der Durchgang unter den Gleisen im Hinblick auf den Schülerverkehr zur neuen Realschule und als Verbindung zwischen den künftigen Ortsteilen östlich und westlich der Bahn möglichst breit ausgebaut werden soll.
Am Dienstag, 26.07.2022, 16:30 Uhr stellt die Deutsche Bahn ihre Planungen dem Bauausschuss des Hohenbrunner Gemeinderats vor. Die Sitzung im großen Saal des Stephanihauses ist öffentlich.
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