Nun haben die Initiatoren des Hohenbrunner Bürgerbegehrens für eine Tiefgarage unter dem geplanten Supermarkt an der B471 ihr Vorhaben zurückgezogen.
Der Bürgermeister hatte ihnen vorgeworfen, die Gemeinde zu spalten und sie damit in die Enge getrieben. Er hat ihnen als Ausgleich eine Streuobstwiese und die Entsiegelung von Flächen im MUNA-Wald angeboten – beides ist ohnehin schon seit längerem im Gespräch. Außerdem wurde “eventuell” ein Gehweg an der Sportplatzstraße versprochen und eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Supermarkts zugesagt, auch keine Errungenschaft, heutzutage eher eine Selbstverständlichkeit und obendrein ein gutes Geschäft für den Betreiber. Sonst soll sich nichts ändern: es bleibt bei dem zu großen Supermarkt am Ortsrand mit über 100 Parkplätzen, weit weg vom Dorfkern und der zukünftigen Ortsentwicklung westlich der S-Bahn, anstelle einer lebendigen Ortsmitte mit Begegnungsräumen und Einkaufsmöglichkeiten. Ein Markt dieser Größe braucht Kunden aus der ganzen Region und so kommt noch mehr Verkehr in den Ort. Für den finanziert die Gemeinde einen Kreisel am Ortseingang, der die auswärtigen Kunden schnell und ohne Rückstau zum Supermarkt lenken soll. Fußgänger, Radfahrer und Sportplatzbesucher aus dem Dorf haben das Nachsehen.
Nach dem Rückzug des Bürgerbegehrens hat die Verwaltung auch gleich den Bürgerentscheid über das Ratsbegehren abgesagt, das der Gemeinderat beschlossen hatte. Ob das Rathaus so einfach einen Gemeinderatsbeschluss stornieren kann, ist noch zu prüfen.
So schafft man vielleicht zufriedene Investoren – aber nicht ohne weiteres Zufriedenheit in der Gemeinde. Bürgerbeteiligung sollte man nicht nach Belieben wieder absagen. Wer Bürgerbegehren oder Ratsbegehren sagt, sollte den Entscheid dann auch aushalten.
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