Leitungswasser ist billiger, ökologisch sinnvoller, praktischer und nicht weniger gesund als Mineralwasser. Ein 4-Personenhaushalt, in dem ein Jahr lang Leitungswasser getrunken wird (statt der in Deutschland durchschnittlichen 150 l Mineralwasser pro Person), spart etwa 80 – 360 €, 80 bis 160 kg CO2-Ausstoß und 600 – 1800 kg zu schleppendes Gewicht.
Würden alle 2,9 Millionen Einwohner der Region München Leitungswasser anstelle der durchschnittlich 150 l Mineralwasser trinken, ergäbe dies eine jährliche Einsparung von über 90 Mio. t CO2, was über 700 Milliarden Auto-Kilometern oder der durchschnittlichen Fahrleistung von 47.000 PKW entspricht!
Und die Gesundheit?
Da gibt es kaum Argumente, die für Mineralwasser sprechen.
Und der Geschmack?
Da wird es natürlich schwierig. Denn über Geschmack kann man nicht streiten.
Drei Tipps für diejenigen, denen Mineralwasser wirklich besser schmeckt als reines oder gesprudeltes Leitungswasser
- Ist der Geschmack wirklich die entstehenden Kosten, die Umweltbelastung und das zu tragende Gewicht wert?
- Könnte ich mir vorstellen, Mineralwasser nur zu gewissen Tageszeiten oder Anlässen zu trinken (Abendessen? Restaurantbesuch?) und sonst darauf zu verzichten?
- Wenn es Mineralwasser sein muss, kann ich dann zumindest die etwas umweltfreundlichere Variante „Glas-Mehrweg-Flasche von naher Quelle“ wählen?
Also am besten:
- Leitungswasser trinken, eventuell sprudeln
Als Alternative:
- Regionales Mineralwasser in Glasflaschen
Die nächsten größeren Quellen für uns sind Adelholzener Alpenquellen, Siegsdorfer Petrusquelle und die St. Matthias Quelle – das ist aber teuer und trage-intensiver als Leitungswasser
Notfalls:
- Lidl-Mineralwasser
Die dortigen Einwegflaschen weisen einen Recycling-Anteil von über 50% auf (siehe Ökotest) (allerdings: 720km zur Quelle in Löningen und 320km zur Quelle in Wörth am Rhein!) - Mineralwasser aus PET Mehrwegflaschen
aber: Belastung mit Mikroplastik
Auf keinen Fall:
- Mineralwasser aus dem Ausland (Frankreich, Italien u.ä.)
Lange Transportwege und Einwegflaschen bedeuten extrem hohen CO2-Fußabdruck! - Mineralwasser in Einwegflaschen ohne Recycling-Anteil z.B. von Aldi oder Netto; ebenfalls keine Recycling-Angaben von Penny, Edeka und Rewe (Quelle: Ökotest)
- Viele kleine Einweg-Flaschen; wenn, dann gleich 1,5 l
Nachweise:
Allgemeine Schadstoffe
Mitte 2019 testete die Stiftung Warentest 32 stille Mineralwasser. Ihre Ergebnisse waren erschreckend: In jedem zweiten Wasser fanden sich unerwünschte Keime, erhöhte Gehalte an kritischen Stoffen sowie Verunreinigungen aus Landwirtschaft und Industrie. Zudem enthielten viele untersuchte stille Mineralwasser weniger (!) Mineralstoffe als herkömmliches Leitungswasser. Da ist Leitungswasser sinnvoller!
Aber auch insgesamt, also einschließlich der Classic und Medium Mineralwässer waren ein Drittel der Mineralwässer im Test belastet. Einige Produkte enthalten Arsen, andere Bor oder Uran. Ebenfalls nachweisbar waren Pestizid-Reste und Süßstoffe (Quelle: Ökotest).
Mineralisierung
Die Verbraucherzentralen in Deutschland empfehlen für gesunde Erwachsene eine gewisse tägliche Versorgung mit Mineralstoffen. Die Versorgung in Deutschland ist aber hierbei großenteils völlig ausreichend. Nur bei Kalzium („unzureichend besonders bei weiblichen Jugendlichen und Personen ab 65 Jahren“) und Magnesium („ausreichend, Probleme bei Jugendlichen und Senioren“) wird eine teilweise zu geringe Versorgung gesehen, der durch Mineralwasser entgegengewirkt werden kann – WENN ein Mineralwasser hochmineralisiert ist. Das ist bei den meisten nicht der Fall. Unter anderem sticht Marktführer Gerolsteiner hier hervor, hier reichen immerhin schon 3 Liter (=4 Flaschen) täglich, um den Bedarf einer Person vollständig zu decken. Aber wollen Sie wirklich so viel Mineralwasser trinken?
Im Vergleich die 3 größten Marken in Deutschland, Adelholzener und St. Matthias als nahe Quellen sowie Hohenbrunner Leitungswasser:
Wenn Sie die Mineralisierung Ihres Mineralwassers überprüfen wollen, können Sie diese Tabelle von Gerolsteiner benutzen.
Alle Markenzeichen sind Eigentum ihrer jeweiligen Besitzer
Mikroplastik
Wissenschaftler haben tatsächlich Mikroplastik in Mineralwässern gefunden, jedoch sind nur bei PET-Mehrwegflaschen diese Werte deutlich erhöht. Vermutlich gehen Kunststoffe aus der Flasche in den Inhalt über, besonders, wenn die Flasche in der Sonne steht. Im Zweifelsfall daher lieber Glas-Mehrweg-Flaschen kaufen! Oder gleich Leitungswasser trinken…
(Da die Auswirkungen von Mikroplastik auf den menschlichen Körper noch nicht erforscht sind, führen wir diese Alternative oben unter „Notfalls“ und nicht unter „Auf keinen Fall“.)
Transportwege
Entfernungen einiger Quellen von Hohenbrunn: Gerolsteiner 590 km, Adelholzener Alpenquellen und Siegsdorfer Petrusquelle 95 km, St. Matthias Quelle 120 km. Weitere nahegelegene Quellen können Sie hier finden.
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